XXL-Fassadenwerbung geht auch anders: Welche Vorteile bieten handgemalte Wandbilder?

Großflächige Werbung an Hauswänden und Fassaden ist aus dem Stadtbild internationaler Metropolen nicht mehr wegzudenken: XXL-Fassadenwerbung bedeckt unterschiedlichste Flächen wie Bürogebäude, Baugerüste oder auch Wohnblocks und schafft es vor allem dank der imposanten Größe, die Blicke der Passanten auf sich zu ziehen. 

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um großflächige bedruckte PVC-Planen im typischen Werbestil. Aber muss es eigentlich immer ein Poster oder ein Banner sein? 

Innovative Werbekampagnen mit Wandmalerei zeigen: nicht unbedingt! 

Im Vergleich zu herkömmlicher XXL-Fassadenwerbung bieten handbemalte Fassaden eine Menge Vorteile, um beispielsweise spezielle Zielgruppen anzusprechen oder eine Marke (neu) zu positionieren.

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Die am weitesten verbreitete Form der XXL-Fassadenwerbung ist das Riesenposter. Dieses ist – wie der Name schon andeutet - überdimensional groß und selten permanent installiert. Während die normalen City-Light-Poster, die man typischerweise an Bushaltestellen oder in Einkaufspassagen sieht, im Standardformat rund 1-2 m² einnehmen, messen Riesenposter beeindruckende 50 m².

Die Wirkung eines Riesenposters basiert vor allem auf der enormen Größe – es ist einfach nicht zu übersehen! Besonders hochfrequentierte Bereiche der Stadt an oder auch strategisch gewählte Locations, an der eine hohe Zielgruppedichte erwartet wird, eignen sich hervorragend für den Einsatz von Riesenpostern.

Je nach Dienstleistung/Produkt, Kampagne und Zielgruppe kommen dabei ganz unterschiedliche Destinationen in Frage, z.B. hochfrequentierte Kreuzungen, offene Plätze oder auch Gebäudefassaden in Szenevierteln.

Die Buchung einer solchen XXL-Werbefläche erfolgt in der Regel auf monatlicher Basis. Die Preise bewegen sich je nach Größe und Standort zwischen ca. 14.000 € – 250.000 € je Monat, weshalb diese Werbeform meist eher von größeren Unternehmen und Konzernen genutzt wird.  

Eines steht fest: Werbung im XXL-Format sticht auf jeden Fall hervor und kann richtig umgesetzt für viel Aufmerksamkeit und mediale Reichweite sorgen.

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Eine besonders außergewöhnliche Form der Fassadenwerbung, die gerade ein starkes Comeback erlebt, ist das Wandgemälde. Anders als beim Riesenposter handelt es sich dabei um ein handgemaltes Werk, bei dem die Grenzen zwischen Kunst und Werbung verschwimmen. 

Denn: Die erste Assoziation beim Betrachter ist nicht Werbung, sondern Kunst. Das wiederum sorgt angesichts der imposanten Größe umgehend für Staunen und einen Wow-Effekt. 

Neben der einzigartigen Optik liegt der wesentliche Unterschied zwischen einem gedruckten Riesenposter und handbemalter Fassadenwerbung in der Entstehungsform. Bei einem Wandgemälde kann die Öffentlichkeit die Künstlerin oder den Künstler bei der Arbeit beobachten und Schritt für Schritt mitverfolgen, wie das Bild Form annimmt. 

Dieses Live-Erlebnis zieht schon an sich Aufmerksamkeit auf sich und kann Engagement und Begeisterung in den sozialen Medien erzeugen, vor allem dann, wenn es sich um eine bekannte Künstlerpersönlichkeit handelt. Im Fall eines internationalen oder regionalen Stars, kann die Kampagne bereits zum Gesprächsthema werden, bevor die Arbeit an der XXL-Fassadenwerbung überhaupt angefangen hat. 

Spätestens, wenn der Künstler oder die Künstlerin dann in schwindelerregender Höhe auf einem Kran steht und die Fassade gestaltet, ist die Aufmerksamkeit des Publikums gewiss! 

Und noch ein weiterer Aspekt ist erwähnenswert: Durch die Nutzung einer Gebäudefassade, z.B. in einem bestimmten Stadtteil, steht das Gemälde in direkter Wechselwirkung mit seiner Umgebung. Dieser regionale Aspekt kann in der Werbemalerei gezielt aufgegriffen werden, wodurch weitere spannende Synergieeffekte entstehen.

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Der bekannte Spruch “It’s not what you say, but how you say it.” gilt erfahrungsgemäß auch für die XXL-Fassadenwerbung. 

Heutige Konsumenten, darunter vor allem die Generation der Millennials, erwarten, dass Unternehmen und Marken eine klare Haltung zu gesellschaftlichen und politischen Themen einnehmen. Dieser Trend zum öffentlichen “Kante zeigen” wird allgemein als Haltungsmarketing zusammengefasst. 

Was bedeutet das konkret? Zum Beispiel, dass ein Unternehmen bei bestimmten Themen Konsequenz zeigt und auch die Werbemaßnahmen gemäß bestimmter Leitlinien und Ideale ausrichtet. 

Ein nachhaltiges Label könnte zum Beispiel bewusst auf einen Künstler setzen, der für sein Umweltengagement bekannt ist und wichtige Umweltthemen in der Kampagne aufgreifen. Die Art, wie etwas erzählt wird und auch wer es sagt, wird so Teil der Message.  

Auf diese Weise kommt jeder Handlung eine Signalwirkung zu und das Unternehmen kann seine Werte und Positionen gezielt unterstreichen. Allerdings – und hier liegt die Krux – kann Haltungsmarketing nur dann wirklich funktionieren, wenn es authentisch und glaubhaft wirkt. Wer zu krampfhaft versucht, “sich neu zu erfinden” oder nur mit Kalkül eine bestimmte Zielgruppe erreichen will, riskiert, dass der Schuss nach hinten losgeht. 

In Bezug auf eine erfolgreiche XXL-Fassadenwerbung bedeutet dies, dass das Gesamtkonzept und jedes einzelne Element gut überlegt sein sollte. 

Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei die Auswahl des passenden Künstlers. Neben visuellen Aspekten wie Technik und Stil sollten auch Faktoren wie die Persönlichkeit, Wertvorstellungen und die Vision in die Auswahl mit einfließen. So kann einerseits sichergestellt werden, dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt, und andererseits die gewünschte Botschaft der Kampagne noch zusätzlich verstärkt werden.

 

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Ein hervorragendes Beispiel für gelungene XXL-Fassadenwerbung ist die Kampagne von Klarna. 

Die Klarna Bank wurde 2005 in Schweden gegründet und ist als Zahlungsanbieter in Onlineshops bekannt. In den letzten Jahren hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Anstieg der "falschen Vorstellungen" über die Marke festgestellt. So wurde der Zahlungsdienstleister von vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern als unseriös wahrgenommen oder auch fälschlich für ein Periodenprodukt gehalten. 

Um mit den hartnäckigen Mythen aufzuräumen, tat sich Klarna im Jahr 2018 mit dem renommierten zeitgenössischen Künstler Ignasi Monreal zusammen, der bereits für erfolgreiche Kooperationen mit Netflix, Gucci und Vogue bekannt war. Ziel der groß angelegten Werbekampagne war es, die Zielgruppe auf humorvolle Weise über kursierende Gerüchte und Missverständnisse aufzuklären. 

Die Gemälde wurden von Ignasi in seinem Studio in Rom digital entworfen und dann an Gebäudefassaden in verschiedenen Städten Großbritanniens, u.a. London und Manchester, umgesetzt. 

Die Aktion sorgte nicht ohne Grund für reichlich Aufmerksamkeit in der Presse: Die mysteriösen Wandgemälde, die Elemente der klassischen und zeitgenössischen Kunst vereinten, bestachen durch aufwändige Details, eine faszinierende Farbwelt und außergewöhnliche Motive. 

Die besondere Wirkung wurde durch ein interaktive Elemente verstärkt: Die Betrachter der Wandgemälde wurden aufgerufen, QR-Codes zu scannen, um die “Wahrheit herauszufinden”. So konnten Verbraucher auf spielerische und humorvolle Weise Fakten über den Zahlungsanbieter erfahren. 

Die Kampagne von Klarna zeigt sehr eindrucksvoll, welche Kraft ein ungewöhnliches Medium in Kombination mit Technologie entfalten kann. Gleichzeitig beweist die Aktion von Klarna, dass auch traditionelle Branchen mit der richtigen Einstellung (und der passenden Portion Selbstironie) von dieser unkonventionellen Werbeform profitieren können. 

Eins steht fest: Als langweilig, konservativ oder gar bedrohlich wird Klarna wohl so schnell keiner mehr wahrnehmen!

 Erfahre hier mehr über die besten Streetart Werbung Kampagnen. 

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Wandmalerei ist ein exzellentes Beispiel dafür, dass XXL-Fassadenwerbung nicht immer altbekannten Konventionen folgen muss – ganz im Gegenteil.

An der Schnittstelle von Kunst und Werbung bietet dieses außergewöhnliche Format Unternehmen aufregende Möglichkeiten, um aus der Masse herauszustechen und ins Gespräch zu kommen bzw. gesellschaftliche Diskussionen anzuregen und mitzugestalten. 

In Kombination mit QR-Codes (siehe Aktion von Klarna), Augmented Reality sowie anderen Technologien werden Murals zudem interaktiv und erlebbar. Angesichts der zunehmenden Beliebtheit von interaktivem Marketing ist davon auszugehen, dass sich auch in Zukunft weitere spannende Möglichkeiten im Bereich der handgemalten XXL-Fassadenwerbung ergeben. 

Die Geschichte der Wandmalerei im Kontext der Werbung ist noch lange nicht zu Ende.