Was ist Augmented Reality Marketing?

Morgens halb 10 in Österreich. Aufstehen, duschen, Kaffee auf die Hand und los geht’s zur Arbeit. Auf dem Weg vielleicht noch ein Croissant, die frühe Tram hat man sowieso schon verpasst. Jetzt kann eigentlich nicht mehr viel passieren - hoffentlich kommt niemand an der Haltestelle auf die Idee, ein Gespräch über Weltpolitik vom Zaun zu brechen. Langsam schweift der Blick, zwei Schulkinder, ein rosa Fiat Panda, an der Ecke ein Zombie... Moment! EIN ZOMBIE! Großes Durcheinander, großes Gebrüll und dann große Erleichterung. Der Zombie ist nicht echt, zumindest nicht ganz echt. Er ist Teil einer von vielen Augmented Reality Kampagnen. Damit zurück zur Frage, was ist Augmented Reality Marketing? Augmented Reality Marketing ist eine relativ neue Marketingform, die sich zwischen physischer und virtueller Realität bewegt. Durch neue Technologien können potentielle Kunden über digitale Hilfsmittel mit der sie umgebenden Wirklichkeit interagieren. Auch wenn AR Marketing relativ neu ist und noch nicht den breiten Markt erreicht hat, kann es - sofern es richtig eingesetzt wird - für Wettbewerbsteilnehmer ein großartiges Tool sein. Das liegt daran, dass AR eine unterhaltsame und interaktive Umgebung schafft, in welcher der Kunde mit gebrandetem Content umgeht.  Oft bewegen sich Augmented Reality Kampagnen dabei auch an der Schnittstelle zwischen AR, Marketing und Kunst. Mal ganz abgesehen davon, dass es für Unternehmen unfassbar viel einfacher ist, den Erfolg der Kampagnen nachzuverfolgen und auszuwerten.

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2014 taten sich Sky Austria und FOX zusammen, um einen der frühen AR Marketing Erfolge zu landen und Passanten in Wien einen Herzinfarkt zu verpassen. Mit über zwei Millionen Hits auf Youtube inspirierte der Haltestellen-Clip “Sky Scary Shelter” Konzerne wie Pepsi, die in den letzten Jahren ähnliche Augmented Reality Marketing Beispiele auf den Markt brachten. Viele davon umgeben uns täglich, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind; auch weil wir AR inzwischen einfach über unsere Smartphones erleben können, ohne dafür einen Head Mounted Display aufzusetzen. So ein Ding hätte man ja auch nicht immer griffbereit. Die Einfachheit der Anwendung ist mit der Grund, warum AR das Marketing auch im Verhältnis zu VR immer stärker dominiert. Beide Marketingformen gehören zu den immersiven Marketingstrategien. Immersives Marketing legt den Schwerpunkt darauf, den Kunden auf allen möglichen Kanälen mit einer konstanten Nachricht zu umgeben. Dafür arbeiten Marketing, PR und Advertisement Hand in Hand. In Bezug auf Augmented Reality ermöglicht Technologie dem Nutzer, mit allen Sinnen in die Anwendung einzutauchen und zu erleben.

Je mehr Augmented Reality Marketing Beispiele auf den Markt kommen, desto wichtiger wird es, eine wertvolle Marketing-Erfahrung für den Kunden zu schaffen. Das heißt konkret: Eine Augmented Reality Marketing Kampagne ist nicht nur da, um kurzzeitig Aufmerksamkeit zu generieren. Dieser Wow-Effekt hat funktioniert, als AR noch unbekannt war. Je komplexer die Kampagnen werden, desto wichtiger ist zugleich ein gut durchdachter Ansatz. Der User wird so im Idealfall zu einer langfristigen Interaktion mit dem Produkt angeregt, teilt seine Erfahrungen online oder im Gespräch mit Freunden. Das heißt, eine gute AR Kampagne ist zwangsläufig mehr als abrufbare Informationen auf einer Webseite, es sind Informationen die Teil unserer Realität werden. Wir haben sie greifbar vor der Nase.

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Der Ansatz,  Informationen durch AR erlebbar zu machen, hat inzwischen auch die Gastronomiebranche erreicht, wie sich anhand einiger Augmented Reality Marketing Kampagnen zeigt. In vielen Restaurants können hungrige Kunden bereits über einen QR-Code das Angebot in einem AR Modell sehen, bevor sie bestellen. Ganz einfach mit einem Klick. Darüber hinaus lassen sich Nährstoffe, Lieferketten oder Tipps zur Zubereitung einblenden. Damit kommen die Gastronomen einerseits den steigenden Erwartungen ihrer Kunden entgegen und können gleichzeitig analysieren, welche Produkte besonders oft gewählt werden.

Burger King hat es 2019 geschafft, kulinarische Augmented Reality Marketing Kampagnen auf ein neues Level zu heben. Das Unternehmen hat ein Feature in die Burger-King App eingebaut, welches den Kunden einen gratis Whopper verspricht. Unter einer Bedingung: Sie müssen eine Werbeanzeige der Konkurrenz “verbrennen”, indem sie ihr Smartphone darauf richteten. Eine einfache wie geniale Augmented Reality Kampagne, die alle entscheidenden Marketing-Elemente vereint. Der Kunde ist amüsiert und zieht los, um eine Werbeanzeige zu finden. Er interagiert mit dem Produkt. Der Aufwand für das Unternehmen bleibt gering, es kann auf eine bereits bestehende App zurückgreifen. Und schlussendlich ist die AR Erfahrung nicht nur visuell, sondern sie schmeckt auch.

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Unter der Prämisse AR Erfahrungen mit Mehrwert, haben acht Museen an der Deutsch-Niederländischen Grenze gefördert durch die Europäischen Union ihren Bildungsauftrag revolutioniert. Um mehr junge Menschen in die Museen zu bringen und zum Reisen anzuregen, haben sie das Spiel “Sofias Smuggling” konzipiert. Das Prinzip ist einfach: In jedem Museum gibt es individuelle Rätsel, die über eine App gelöst werden. Das ist der Moment, in dem Augmented Reality ins Spiel kommt: Man richtet die Kamera des Smartphones beispielsweise auf ein Gemälde und es erscheinen virtuelle Tipps, Fragen und Erläuterungen. Das Spiel erfolgreich beenden kann man allerdings nur, wenn man in allen acht Museen die Rätsel gelöst hat. Dieser Ansatz ist keine konkrete Augmented Reality Kampagne, wie wir es bei Burger King gesehen haben, sondern ein Augmented Reality Marketing Beispiel der etwas anderen Art. Der Effekt bleibt gleich: Die Museumsbesucher werden dazu inspiriert, auf einer tieferen Ebene mit den Kunstobjekten zu interagieren. Darüber hinaus erfahren die Besucher von den anderen Museen im Netzwerk, planen die nächste Reise und nehmen vielleicht noch Freunde mit. 
 

Schauen wir uns ein letztes Augmented Reality Marketing Beispiel, welches Kunst mit Marketing verbindet. Nike ist in Bezug auf Augmented Reality Kampagnen (wie so oft) ganz vorne mit dabei. 2020 tat sich die Marke erneut mit AKQA São Paolo zusammen, um den eigenen Kunden zeitgenössische Künstler nahezubringen. Im Jahr zuvor hatte die Kooperation bereits die erfolgreiche Kampagne "Air Max Graffiti Stores" auf den Plan gerufen, sie erhöhte den Traffic auf der Seite um 20%. (Mehr zu AR und Streetart gibt es hier).

Mit der aktuellen Augmented Reality Kampagne landet man als User im wahrsten Sinne des Wortes auf Wolke 7. Konzipiert, um die Langeweile im ersten Corona-Lockdown zu vertreiben und ein bisschen Leichtigkeit zu schaffen, muss man nur den Browser öffnen und die Kamera gen Himmel richten. Ein Schritt zum Fenster reicht dabei. Im Browser tauchen dann Wolken der besonderen Art auf: Eine ähnelt dem Air Max 2090, die andere dem großen Klassiker Air Max 90. Sobald man auf den Sneaker klickt, bekommt man Zugriff auf eine Cloud und kann inspirierende Künstler, Musiker und Tänzer kennenlernen. So schaffte Nike für die Kunden einen Weg aus dem eigenen Kopf, hin zu mehr Kreativität.

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Was haben wir also gesehen? Eine gruselige Bushaltestelle, verbrannte Werbeanzeigen, eine virtuelle Museumswelt und zeitgenössische Künstler im Himmel. Alle Kampagnen heben die Einzigartigkeit ihrer Marke hervor, treffen genau den Ton des Unternehmens und garantieren eine langfristige Interaktion mit dem Produkt. Kurz, es handelt sich um  perfekte Beispiele erfolgreicher Augmented Reality Marketing Kampagnen.